Hier berichten wir über die Aktivitäten 2019.
Podiumsdiskussion:
Was bringt uns AGRO-PV?
Mehr als 100 Interessierte an der neuen Technik im Photovoltaikbereich sind am 19. November 2019 nach Klingenmünster in die Keysermühle gekommen, um sich von den Fachleuten bei der Podiumsdiskussion informieren zu lassen und auch selbst mitzudiskutieren. Die Veranstaltung wurde von der Initiative Südpfalz-Energie e.V. in Kooperetion mit der Energieagentur RLP und der Bürgerstiftung Pfalz organisiert. Schon die Ankündigung zu dieser Veranstaltung in der RHEINPFALZ machte die Leser sehr neugierig. „Bei der nächsten Veranstaltung müssen wir die SAP-Arena anmieten“, kommentierte Wolfgang Thiel, Vorsitzender der ISE e.V. scherzhaft in seiner Begrüßung das große Interesse.
In ihrem Grußwort hob Kathrin Flory, Ortsbürgermeisterin von Klingenmünster, die Bedeutung des Klimaschutzes hervor, den sie auch in ihrer Gemeinde voranbringen will. “Wir sind stolz, dass eine solche Veranstaltung mit dieser Resonanz in unserem Dorf stattfindet“ sagte sie.
Im Einführungsvortrag des ISE e.V.-Vorsitzeden stand das Klimaschutzkonzept für Deutschland, dass von Mitgliedern des gemeinnützigen
Vereins mit Zielen und Umsetzung entwickelt wurde, im Vordergrund: Bis 2040: Raus aus den Fossilen und 100 % Erneuerbare. „Eine tragende Rolle dabei muss die Photovoltaik auf
landwirtschaftlichen Flächen spielen“, sagte er. Es geht um sogenannte Synergie-Projekte:
1. Die aufgeständerten PV-Module produzieren CO2-freien Strom, das ist Klimaschutz!
2. Die aufgeständerten PV-Module sorgen für eine partielle Verschattung für die landwirtschaftlichen Produkte am Boden, das ist Klimaanpassung!
Das bedeutet, dass ein neues Geschäftsmodell geboren wurde: Ökowirt = Landwirt + Energiewirt.
Staatssekretär Dr. Thomas Griese vom Umweltministerium RLP gab in seinem Statement der Landesregierung eindeutige Signale zum Klimaschutz. „Für uns ist es jetzt wichtig, dass die Erneuerbaren zügig ausgebaut werden. Wir von der Landesregierung werden alles Nötige dazu beitragen. Wir werden auch über den Bundesrat auf die Gesetzgebung des Bundes hinwirken, dass alle Hürden, die die Klimaschutzziele von Paris behindern aus dem Weg geräumt werden. Mit dem Solar-Speicher-Programm des Landes Rheinland-Pfalz wollen wir wieder Schwung in den Ausbau der PV-Anlagen bringen. Deshalb begrüßen wir sehr die Initiative dieser Veranstaltung“, so der Staatssekretär.
Damit wurde der Übergang zum eigentlichen Thema des Abends eingeläutet: „Photovoltaikanlagen auf Agra-Flächen (AGRO-PV)“ am Bespiel der
Pilotanlage Heggelbach bei Stockach am Bodensee. Bevor die beiden Vortragenden Stephan Schindele, technischer Projektleiter des Fraunhofer Instituts für solare Energie (ISE) aus
Freiburg und Prof. Petra Högy, landwirtschaftliche Projetleiterin der Uni Hohenheim über sehr viele Details berichteten, wurde das Projekt in einem kurzen Video des Bayrischen Rundfunks
vorgestellt.
Leider dürfen hier die gezeigten Folien z.Z. nicht veröffentlich werden, weil viele Erkenntnisse in einer Doktorarbeit verarbeitet
werden. Fazit beider Vorträge: Die bisherigen Ergebnisse der Forschungsarbeiten zeigen überzeugend klar auf, dass diese Technologie große wirtschaftliche Ergebnisse für die Landwirtschaft bringt und
eine bedeutsame Zukunft für den Klimaschutz haben wird!
Hier können bisher veröffentlichte Infos abgerufen werden.
In der anschließenden Podiumsdiskussion mit Experten aus Wissenschaft, Landwirtschaft und Politik wurden viele Fragen und Anregungen der
Teilnehmer auch aus dem Plenum diskutiert:
Podium:
Dr. Thomas Griese, Staatssekretär Umweltministerium RLP
Prof. Petra Högy, Professorin für Pflanzenökologie und Ökotoxikologie, Uni Hohenheim, Projekt AGRO-PV Heggelbach
Stephan Schindele, Projektleiter AGRO-PV Heggelbach, ISE, Fraunhofer Freiburg
Prof. Ulrich Fischer, Institutsleiter Weinbau und Oenologie, DLR Rheinpfalz
Reinhold Hörner, Vorstandsmitglied der Landwirtschaftskammer RLP und Weinbaupräsident Pfalz, Bauern- und Winzerverband RLP
Thomas Weiter, Vizepräsident, Weinbauverband Pfalz
Christian Synwoldt, Referent für Erneuerbare Energien, Energieagentur Rheinland-Pfalz
Wolfgang Thiel, Moderator und Vorsitzender von ISE e.V.
Fragen und Statements:
Wie können wir den Verbrach von landwirtschaftlichen Flächen reduzieren? Warum habt ihr in euerem Konzept zum Klimaschutz die Forstwirtschaft vergessen? Wie sieht es aus mit Bio-Diversität unter den
AGRO-PV-Modulen? Warum gibt es immer noch Maisanbau für Biogas-Anlagen? Sind PV-Module recyclebar? Ist die AGRO-PV-Technik auch im großflächigen Ackerbau noch wirtschaftlich? Wer profitiert von den
AGRO-PV-Anlagen: Die Eigentümer oder Pächter von landwirtschaftlichen Flächen? Macht es Sinn auch im Weinbaubereich die AGRO-PV einzusetzen? U.v.m. Die Fragen wurden von den Podiumsteilnehmern
fast immer zur Zufriedenheit der Fragesteller beantwortet.
Das Resümee von Reinhold Hörner war ganz klar: „Wir Landwirte sind Unternehmer. Wenn wir neue Geschäftsmöglichkeiten erkennen, die einen wirtschaftlichen Ertrag bringen, sind wir sehr
aufgeschlossen“.
„Eine sehr gute und erkenntnisreiche Veranstaltung“, fasste ein erfahrener Energiewendler den Abend zusammen. „Wir werden die Anregungen in unsere Arbeit von ISE e.V. einbringen und dafür sorgen, dass die gewonnenen Erkenntnisse in politisches Handeln umgesetzt werden“, sagte der ISE e.V.-Vorsitzende.
Ein Workshop mit Umsetzungsinteressierten Landwirten ist für März 2020 angedacht. Interessierte können sich gerne bei dem Regionalbüro der Energieagentur Rheinland-Pfalz oder bei ISE e.V. melden und erhalten rechtzeitig eine Einladung mit den Details.
(W.T.)
Bilder: Isa Scholtissek, Energieagentur RLP und Michael Linder, ISE e.V.
Klima-Krise: Landauer Erklärung 2.0, nicht alle haben unterzeichnet!
Die Klima-Krise wird die Menschheit stärker treffen als die Corona-Krise. Dabei werden die Jugend und die Folgegenerationen am stärksten betroffen sein! Umso enttäuschender ist es, dass die Jugendorganisationen der im Landtag von RLP vertretenen Parteien nicht an einem Strang ziehen!
Die Initiative Südpfalz-Energie e.V. (ISE e.V.) hat am 07.11.2019 im Ratssaal der Stadt Landau mit den Jugendorganisationen der im Landtag von RLP vertretenden Parteien (Jusos, JU, JuLis, GRÜNE Jugend) sowie Akteuren von Fridays for Future (FFF) einen Runden Tisch zum Thema „Klimaschutz/Energiewende“ veranstaltet.
Der Impulsvortrag von Wolfgang Thiel sollte die Teilnehmer in die Thematik einstimmen:
Ziel der südpfälzischen Klimaschutzakteure von ISE e.V. war es, nach dem Runden Tisch vom Herbst 2018 mit den Bundes- und Landtagsabgeordneten sowie den kommunalen Vertretern, bei dem die Landauer Erklärung 1.0 verabschiedet wurde, nun mit den jungen Leuten das so wichtige Thema der „Klima-Krise“ zu erörtern.
Die ISE e.V.-Experten haben hierzu ein Konzept mit zwei Themenbereichen entwickelt, um die
Klimaschutzziele von Paris zu erreichen (PDF-Dateien siehe unten):
1. gesetzliche Änderungen/Ergänzungen auf Bundes- und Landesebene (Auszug)
- Klimaschutzziele gesetzlich verankern: Klimaneutralität bis 2040!
- EEG-Novellierung: Alle Deckel weg! Direktverbrauch ermöglichen
- Privilegierung: neben Windkraft auch für Freiflächen-PV
- Neubau: fossilenergiefreie Heizungen, PV auf allen Dächern (privat und gewerblich)
2. notwendige Maßnahmen und Projekte (Auszug)
- Vom Fossilen zum Erneuerbaren Zeitalter bis 2040
- Investitionen in Bürgerhand
- Ausbau der Erneuerbaren und Netze
- Virtuelles Kraftwerk
Die beiden Themenbereiche sollten in zwei parallel laufenden Workshops diskutiert werden, um zum Schluss das gemeinsame Papier „Landauer Erklärung 2.0“ zu verabschieden.
„Unsere Erwartung war, dass die jungen Leute die Forderungen der ISE e.V.-Papiere als
nicht genügend ambitioniert beurteilen würden und deshalb einen Überbietungswettbewerb veranstalten werden. Es geht bei der Klima-Krise ja schließlich um die folgenden Generationen“, sinnierte ein
ISE e.V.-Experte am Tag nach der Veranstaltung.
Doch weit gefehlt! Es haben sich zwei Gruppen gebildet:
Pro-Gruppe: Jusos, GRÜNE Jugend und FFF
Dieser Gruppe waren die Forderungen der ISE e.V.-Papiere zu schwach. Deshalb forderten sie schnellere und weitreichendere Maßnahmen: z.B. Klimaneutralität bis 2035, Braunkohleausstieg
bis 2022, kostenloser ÖNPV, Förderprogramm für Innovationsprojekte, u.v.m.
Kontra-Gruppe: JU und JuLis
Dieser Gruppe waren Forderungen der ISE e.V.-Papiere viel zu radikal. „Wir haben ein anderes Menschenbild“ und „diese Forderungen bekommen wir in unseren Gremien niemals durch“, waren Kommentare der
Kontra-Gruppe. Deshalb haben die beiden Jugendorganisation JU und JuLis nach einer Bedenkzeit bis Ende Januar 2020 erklärt, dass „wir bei der Veröffentlichung des Textes nicht mitmachen, da unsere
Positionen nicht vereinbar mit den Ergebnissen der Landauer Erklärung 2.0 sind“.
Die Unterzeichner der Landauer Erklärung 2.0. haben sich zum Schluss der Veranstaltung
darauf geeinigt, dass die Ursprungs-ISE e.V.-Papiere durch die Kommentare/Forderungen der Jugendorganisationen (in rot) ergänzt werden (PDF-Dateien siehe unten).
Die Jugendorganisationen erbaten sich noch eine Bedenkzeit für weitere Kommentare/Forderungen, die noch bis Ende Januar abgegeben und dann eingearbeitet wurden. Das ist der Grund für die späte
Freigabe der Veröffentlichung am 22.04.2020.
„Ich bin trotz allen Widrigkeiten stolz auf die Landauer Erklärung 2.0 (PDF-Datei siehe
unten), weil es eine gute Basis sowohl für die Bundes- als auch für die Landespolitik ist.
Die Jugendorganisationen sind nun aufgefordert das Forderungspapier in ihren „Mutterparteien“ einzubringen und durchzusetzen!“, sagte Wolfang Thiel, Vorsitzender der ISE e.V.
(W.T.)
Fraktionsvorsitzende des Landtages von RLP empfangen Klimaschützer aus der Südpfalz
Der Grund der Empfänge am 30.10.2019 im Abgeordnetenhaus in Mainz war die Übergabe des Konzeptpapiers von der Initiative Südpfalz-Energie
e.V. (ISE e.V.): „Unser Beitrag zum Klimaschutzkonzept RLP 2019“. Die Vertreter des gemeinnützigen Vereins Wolfgang Thiel, Vorsitzender, Michael Linder,
Stellvertreter, Prof. Karl Keilen und Dr. Gerhard Lausterer nutzten die Gelegenheit, die von ihnen entwickelten Vorschläge, den PolitikerInnen zu erläutern:
Diese sind Maßnahmen zu Transformationsprozessen, zur Technologie und zu Methoden und Werkzeugen für den Umsetzungsprozess (siehe unten:
Artikel "Unser Beitrag zum Klimaschutzkonzept RLP 2019").
„Das Credo von ISE e.V. ist, dass wir unsere Konzepte in politisches Handeln umsetzen wollen“, so Thiel gegenüber den PolitkerInnen.
Es lief wie am „Schnürchen“: Zuerst waren Alexander Schweitzer, SPD-Fraktionsvorsitzender, danach Cornelia Willius-Senzer, FDP-Fraktionsvorsitzende, und
Christian Baldauf, CDU-Fraktionsvorsitzender und zum Schluss Dr. Bernhard Braun, Fraktionsvorsitzender der GRÜNEN, die Gastgeber. Alle PolitikerInnen waren sich bei
der Erreichung der Klimaschutzziele von Paris sehr einig, doch die Wege dorthin sind unterschiedlich: Von der freiwilligen Verpflichtung bis hin zu ordnungspolitischen, gesetzlichen Vorgaben reichen
die Umsetzungsprinzipien. Besonders bemerkenswert war das Angebot und die Bitte aller PolitikerInnen, die Expertise der Südpfälzer bei den jeweiligen Arbeitskreisen der Parteien/Fraktionen
einzubringen. Diese Chance haben die „Energiewendler“ natürlich dankend angenommen, ihre Mitarbeit zugesagt und angekündigt, dass sie die parlamentarische Arbeit zum Klimaschutz mit großer
Aufmerksamkeit kritisch verfolgen werden.
„Wir wurden sehr freundlich und mit großem Interesse für unsere Aktivitäten von allen Fraktionsvorsitzenden empfangen. Auch waren wir erstaunt über die zum Teil detaillierten Kenntnisse bezüglich
Klimawandel und Klimaschutz. Ein guter Tag für unsere Arbeit!“, resümierten die Vertreter von ISE e.V. auf der Heimfahrt von Mainz zurück in die Südpfalz.
(W.T.)
Besuch beim Bildungsministerium RLP zum Thema Klimaschutz
Im Rahmen ihrer Jugendoffensive besuchten Wolfgang Thiel und Dr. Gerhard Lausterer von der Initiative Südpfalz-Energie e.V. (ISE e.V.) am 22.10.2019 das Bildungsministerium von RLP, mit dem Ziel, das für unsere Gesellschaft so wichtige Thema „Klimaschutz etc.“, in die Lehrpläne der Schulen von RLP aufzunehmen.
Hans Beckmann, Staatssekretär, Bernhard Bremm, Leiter Gymnasialabteilung und Jan-Hendrik Winter, Referat Grundsatzfragen und Lehrpläne,
berichteten umfassend über die Bildungssituation zum Klimaschutz. „Wir waren beeindruckt, wie präsent Klimaschutz und verwandte Themen bereits heute in den Lehrplänen und Projekten in der
Bildungslandschaft von RLP implementiert sind“ sagte Wolfgang Thiel, Vorsitzender von ISE e.V..
Der Staatssekretär und seine Mitarbeiter haben den Vertretern von ISE e.V. angeboten, bei Runden Tischen in der Bildungsplanung ihre Expertise einzubringen. Dieses Angebot haben die „Energiewendler“
natürlich dankend angenommen und ihre Mitarbeit zugesagt.
(W.T.)
Im Rahmen ihrer Jugend-Offensive hat ISE e.V. gemeinsam mit dem Gymnasium Bad Bergzabern am 20.09.2019, zeitgleich mit dem weltweiten Klimastreik, einen
Klima-Aktionstag mit den Klassen 9-11 veranstaltet. Fast 400 Schülerinnen und Schüler sowie das anwesende Lehrerkollegium verfolgten mit großem Interesse dem Impulsvortrag „Bis 2040: Raus aus den
fossilen und 100% Erneuerbare“ (siehe PPT-Präsentation). Wolfgang Thiel und Dr. Gerhard Lausterer von ISE e.V. informierten die Zuhörer mit den Schlüsselthemen:
Bedrohung durch den Klimawandel, Ziele und Maßnahmen zum Klimaschutz für Deutschland. Diese „Lektion“ hat sowohl bei den SchülerInnen als auch bei den LehrerInnen und dem Oberstudiendirektor
Peter Allmann tiefen Eindruck hinterlassen.
Angespornt durch die Fragestellungen der Vortragenden, haben die SchülerInnen danach jeweils in ihrem Klassenverband Maßnahmen erarbeitet, die sie dann in einer kurzen Zusammenfassung zum Besten
gaben. Eine bewegende Aktion!
Dem Wunsch der ISE e.V.-Vertreter wollen die Jungen Leute folgen und eine Gruppe bilden, in der ein Klimaschutzkonzept für ihre Schule entwickelt werden soll.
Zum Abschluss überreichten die ISE e.V.-Vertreter und Peter Schehl von der VR-Bank-SÜW einen PV-Koffer, mit dem der Physik-Unterricht bereichert werden soll. Danke an die VR-Bank für die Spende!
Wir von ISE e.V. werden an fast allen weiterführenden Schulen der Südpfalz diese Aktion fortsetzen.
ISE e.V.-Mitglieder waren, wie immer wenn "Fridays ofr Future" zur Demo aufrufen, auch am 20.09.2019 in Landau dabei.
(W.T.)
--> zur Homepage Gymnasium BZA
Unser Beitrag zum Klimaschutzkonzept
RLP 2019
Wir, als ISE e.V., haben gerne die Aufforderung von Dr. Thomas Griese, Staatssekretär im Umweltministerium RLP, in einem Gespräch am 08.01.2019 aufgenommen, um unsere
Maßnahmen für das Klimaschutzkonzept RLP 2019 beizusteuern (siehe Anlage „KSK ISE eV_FV). Schwerpunktmäßig haben wir uns mit Energiefragen auseinandergesetzt. Landwirtschaftliche oder weitere Themen
zum Klimaschutz müssen von entsprechenden Fachgruppen bearbeitet werden. Unsere Maßnahmen gliedern sich wie folgt:
1. Gesetzliche Maßnahmen (s. „Landauer Erklärung mit Anhang2018-09-21“)
2. Maßnahmen für das Klimaschutzkonzept RLP 2019
2.1. Maßnahmen zu Transformationsprozessen
2.1.1. Vom Fossilen zum Erneuerbaren Zeitalter bis 2040
2.1.2. Sozial-ökologische Transformation
2.1.3. Investitionen in Bürgerhand
2.1.4. Faire Erneuerbare Projekte (Wind, PV)
2.2. Technologische Maßnahmen
2.2.1 Ausbau der Erneuerbaren und Netze (siehe Anlage „Raus aus den Fossilen bis 2040_V01“)
2.2.2 H2-Technologie
2.2.3. AGRO-PV-Anlagen
2.2.4. Virtuelles Kraftwerk
2.2.5. Sektorkopplung
2.2.6. Wärmewende
2.3. Maßnahmen zu Methoden und Werkzeuge
2.3.1. Ziel- und Umsetzungsprozess
2.3.2. Der Energiesteckbrief als Planungs- und Controlling-Werkzeug
2.3.3. Das Plus-Energie-Konzept
Unsere Bitte an das Umweltministerium:
Einarbeitung unserer Maßnahmen in das neue Klimaschutzkonzept RLP 2019.
Unsere Bitte an die Fraktionen im Landtag RLP:
Unterstützungunserer Maßnahmen bei der Beratung des Klimaschutzkonzept RLP 2019 und beim Gesetzgebungsverfahren des Klimaschutzgesetz RLP 2020.
Exkursion nach Wildpoldsried und Heggelbach
Eine überschaubare Gruppe von ISE e.V.-Mitgliedern hat sich vom 05. bis 08.08.2019 auf den Weg ins Allgäu und an den Bodensee gemacht, um zu schauen, was sich in Süddeutschland beim Klimaschutz und der Energiewende so alles tut. Am Abend des Anreisetages war ein Besuch in einem richtigen bayrischen Biergarten in Kemten eine Pflichtübung, die sehr gut von der Reisegruppe angenommen wurde!
Wildpoldsried bei Kemten (2.Tag)
Was ein Ort mit einer Gruppe von Leuten, die sich um den Bürgermeister Arnold Zengerle der 2.600-Seelengemeinde seit mehr als 20 Jahren geschart haben, im Bereich Klimaschutz und Energiewende auf die
Beine gestellt hat, ist einmalig in Deutschland.
Angefangen von der Photovoltaik über Windenergie, Biomasse, Wasserkraft, heimische Rohstoffe, BHKW, Fernheizung bis hin zu Smart Grid und Speichersystemen, alle Erneuerbare sind zu finden.
Nicht nur im Energiebereich hat das Dorf die Nase vorn, auch für den Zusammenhalt wird viel getan. So gehören dem Dorf: Ein Hotel als ökologisches Bildungszentrum (u.a. Entwicklungshilfe für
Afrikanische Staaten), eine Dorfwirtschaft (Landgasthof Hirsch), Mietwohnungen für den sozialen Wohnungsbau zu Miettiefstpreisen von 5,70 €/m². Man kommt aus dem Staunen nicht mehr heraus!
Entscheidend ist jedoch die Bürgerbeteiligung: sowohl bei der Mithilfe und Akzeptanz als auch bei der finanziellen Beteiligung von Projekten! Hier ist Wendelin Einsiedler der "Pionier der Erneuerbaren von Wildpoldsried"
besonders hervorzuheben.
Parteien spielen eine untergeordnete Rolle. Es sind Führungspersönlichkeiten, die jenseits von Parteiinteressen die Geschicke des Dorfes lenken, Chapeau!
Man muss sich nicht wundern, dass dieses Dorf schon viele Preise gewonnen hat, darunter den „european energy award“.
Wenn alle Gemeinden in Deutschland sich so vorbildlich entwickeln würden, wäre Klimaschutz und Energiewende ein „Klacks“!
Ein großer Dank geht an Günter Mögele, 2. Bürgermeister, der uns einen ganzen Tag mit Informationen „gefüttert“ hat, sowohl mit einem sehr interessanten Vortag, als auch mit der Besichtigung von
Objekten (Wind, PV, Biomasse, BHKW und Smart Grid).
Wir können jedem Klimaschutzmanager und Interessierten am Klimaschutz/Energiewende eine Reise nach Wildpoldsried wärmstens ans Herz legen!
Allgäuer Bergbauernmuseum
Immenstadt-Diepolz
Am 3. Tag hat die Gruppe einen Abstecher zu einem Freilichtmuseum mit Käserei gemacht und dabei erfahren wie Gras und Heu über die Kuh mit den 4 Mägen und dem Verdauungstrakt zur Milch wird. Eine
sehr interessanter Erkenntnisgewinn: 60 kg Gras bzw. Heu und ca. 120 Liter Wasser am Tag werden zu ca. 30 Liter Milch pro Tag verwandelt. Ein schöner Ausflug.
Heggelbach (Rückreisetag)
Bei der Heimfahrt stand noch ein wichtiger Punkt auf dem Programm: Der Besuch einer Pilotanlage für AGRO-Photovoltaik (PV) bei der Demeter-Hofgemeinschaft in Heggelbach (ca. 12 km östlich von
Stockach am Bodensee).
Es ist eine Anlage, die durch das „Institut für Solare Energie (ISE)“ der Fraunhofer-Gesellschaft wissenschaftlich geplant/betreut wurde und von der Uni Hohenheim aus landwirtschaftlicher Sicht
wissenschaftlich begleitet wird. Bei zwei gleich großen Arealen (mit und ohne PV-Anlage) wurden Weizen, Kleewiese, Kartoffeln und Sellerie angepflanzt. In einem Zeitraum von 3 Jahren wurde die
Pflanzen-Entwicklung/Ernte verfolgt und verglichen. Dabei kamen sehr interessante Ergebnisse heraus (siehe Video). Die ISE e.V.-Experten löcherten Florian
Reyer, Verantwortlicher der Hofgemeinschaft für den Energiepart, mit Fragen über die Technik und den Betrieb der Anlage sowie den landwirtschaftlichen Aspekten.
Am 19.11.2019 veranstaltet ISE e.V. gemeinsam mit der Energieagentur RLP und der
Bürgerstiftung Pfalz eine Podiumsdiskussion zum Thema AGRO-PV bei der die Projektleiter vom Fraunhofer-Institut und der Uni Hohenheim berichten werden.
Beim 2. Teil der Visite informierte Olivia Schmid die Reisegruppe über die Bewirtschaftungsprinzipien der Demeter Hofgemeinschaft. Für viele Teilnehmer völliges „Neuland“, aber dennoch hoch
interessant.
Ein Stopp zum Mittagessen bei der Flugplatzgaststätte in Pfullendorf war noch ein schöner Ausklang der Exkursion.
„Meine Erwartungen wurden deutlich übertroffen“, sagte ein Teilnehmer nach der Exkursion. Dem schloss sich die ganze Gruppe an.
(W.T.)
Bis 2040: „Raus aus den Fossilen“
Bei ihrem April-Energie-Stammtisch am 25.04.2019 in Landau, hat die „Initiative Südpfalz-Energie e.V. (ISE e.V.)“ den
Ausbaupfad 2040 vorgestellt. Bei den fast 30 Teilnehmern aus Handwerk, Industrie und Wissenschaft waren auch junge Leute von „Fridays for
Future“ dabei.
Wolfgang Fedderken, Dr. Gerhard Lausterer und Wolfgang Thiel von ISE e.V. haben ein Konzept entwickelt, wie Deutschland seinen gesamten Energiebedarf
bis 2040 zu 100% aus Erneuerbaren abdecken kann. Ausgangslage für das Konzept sind die bundesweiten Energiezahlen von 2017 (AGEB) und
die nach dem Klimaschutzabkommen von Paris festgelegte maximale Erderwärmung von 1,5 ° C, die durch das globale „CO2-Budget“ mit 600 Gt vorgegeben ist. Davon ist abzuleiten, dass wir spätestens 2040
aus den fossilen Brennstoffen Steinkohle, Öl und Erdgas ausgestiegen sein müssen! Eckpunkte dieser Transformation sind 2 wesentliche Hebel:
Im Vergleich zu den jährlichen Brennstoffkosten von ca. 66 Mrd. Euro für Steinkohle, Öl und Erdgas ist das, neben dem Klimaschutz, eine
volkswirtschaftlich sehr sinnvolle Investition, denn die Wertschöpfung bleibt in den Regionen unseres Landes!
„Wir fordern deshalb alle Regierungen/Verwaltungen und Parlamente (Bundes-Landes und Kommunale Ebene) auf, Gesetze/Verordnungen so zu ergänzen bzw. zu ändern, dass die im Pariser Klimaschutzabkommen vom Dezember 2015 beschlossenen Ziele umgesetzt und nicht mehr behindert werden können (z.B. Deckelung des Ausbaus der Erneuerbaren).
Wir fordern darüber hinaus ein verbindliches Konzept zu beschließen, wie die Einsparung von 30 % des Endenergieverbrauchs und der Ausbaupfad der Erneuerbaren zu 100 % des Energieverbrauchs bis 2040 umgesetzt werden.
Wir fordern weiter, dass diese Anstrengungen auch auf Europäischer Ebene schleunigst in Angriff genommen werden!“ so die Energieexperten von ISE e.V.
Die Teilnehmer der Veranstaltung waren sich nach einer intensiven und sehr leidenschaftlichen Diskussion einig: „Bei den
bevorstehenden Europa- und Kommunalwahlen sollen nur die Parteien unterstützt werden, die sich dem so wichtigen Thema für unseren Planeten Klimaschutz und Energiewende widmen und die
Umsetzung der notwendigen Maßnahmen vorantreiben“.
(W.T.)
Energiemesse Kandel 2019
Die Energiemesse Kandel am 23. und 24. März war wieder einmal eine glanzvolle Attraktion für den Klimaschutz und die
Energiewende. Ob PV-Anlagen mit Akkus, neue Ideen für Smart Home neue Holzöfen mit Luftzufuhrsteuerung oder auch Vorwärmer für Brennkessel, es wurden viele Neuigkeiten vorgestellt. Die Veranstalter
können stolz sein, dass so interessante Aussteller, gerade auch aus unserer Region die Messe bestückt haben.
Mit den Vorträgen gab es starke Impulse: u.a. von Prof. Karl Keilen. Er hat mit seinem Vortag „Die Deutsche Energiewende – Anforderungen an die Politik“ aufgezeigt was in der Politik alles falsch
läuft: Versprechen werden angekündigt, aber nicht gehalten. Auch wir von ISE e.V. haben mit unserem Vortrag „Ausbaupfad zu 100% Erneuerbare bis 2050“ mit den Referenten Wolfgang Fedderken, Dr.
Gerhard Lausterer und Wolfgang Thiel für viel Diskussion gesorgt. Wir waren uns zum Schluss einig darüber, dass wir unsere Expertise bei den Politikern auf Kommunaler-, Landes- und Bundesebene
einbringen müssen!
(W.T.)
--> zum Vortrag „Ausbaupfad zu 100% Erneuerbare bis 2050“
Gereifte Erfahrung trifft auf junge frische Ideen
Vortrag der Initiative Südpfalz-Energie e.V. (ISE e.V.) vor Schülerinnen und Schülern der BBS Südliche Weinstraße in Bad
Bergzabern
Artikel: Claudia Forchner, Lehrerin an der BBS Bad Bergzabern
„Wir sind im freien Fall in die Klimakatastrophe, wenn wir so weitermachen wie bisher“, zeigt
anschaulich Wolfgang Thiel, Vorsitzender der Energieinitiative Südpfalz in seinem Vortrag am 14. März 2019. Das rettende Sprungtuch sei die dringend notwendige Energiewende.
Hitze, Dürre, Wassermangel einerseits, Überschwemmungen, Stürme, Hagelschäden andererseits, Artenwanderung und Artensterben seien auch in der Südpfalz Warnzeichen des drohenden Klimawandels, auf den
sich Jung und Alt einstellen müssen.
Bei der Beschäftigung mit dem Thema Klimawandel im Fach Sozialkunde stellten die Schüler der BF2 GP/WV 18 u.a. auch die Frage: „Können wir etwas gegen den Klimawandel tun, und wenn ja, was?“
Das war der Anlass, den ihre Lehrerin, Frau Forchner, dazu veranlasste, die Initiative in die Schule einzuladen und auch weitere Schüler der Höheren Berufsfachschule und der Ausbildung zu
Elektronikern der Energie- und Gebäudetechnik (EEG) von ihrem Vortrag profitieren zu lassen.
Die Energieinitiative Südpfalz gibt auf die Frage der Schüler eine klare Antwort:
„Wir können und wir müssen die Energiewende umgehend vollziehen, um die von der Bundesregierung unterschriebenen Ziele des Pariser Klimaschutzabkommens zu erreichen; d.h. sowohl Energie einsparen und
nach und nach statt Strom und Wärme aus fossilen Brennstoffen (Atomkraft, Kohle, Erdöl, Erdgas) in großen Kraftwerken zu gewinnen, in kleinen dezentralen Einheiten erneuerbare Energien (Wind, Wasser,
Sonne, Bioenergie) für unseren Energiebedarf nutzen. Bis 2050 sollte der Energiebedarf zu 100% mit erneuerbaren Energien gedeckt sein.
Im natürlichen Klima der Südpfalz eigne sich dafür vor allem die Photovoltaik, gegebenenfalls in Kombination mit anderen Energien, aber auch der Wind - weniger das Wasser.
Technisch sei dies mit den heutigen Mitteln durchführbar und werde schon gemacht, meinten die drei - auf dem Energiesektor erfahrenen - Ingenieure im Ruhestand, die in die Schule gekommen waren, um
auch die Ideen der Schüler zu erfahren und sie zu ermutigen, auch eine Arbeitsgruppe zum Thema Klimaschutz/Energiewende an ihrer Schule ins Leben zu rufen. Sie gaben viele konkrete Beispiele
und nützliche Tipps.
Politiker auf allen Ebenen, vom Bund bis hin zu den Kommunen, müssten die Rahmenbedingungen verbessern und Projekte fördern anstatt sie zu blockieren, sagten sie. Jeder Einzelne, ob zu Hause, in der
Schule, im Verein oder in der Gemeinde trage durch sein Verhalten zur Energiewende bei. Die Südpfalz brauche - sowohl auf kreis- als auch auf kommunaler Ebene - ein Klimaschutzkonzept, Ziele und
Vereinbarungen.
Wolfgang Thiel, Dr. Gerhard Lausterer und Wolfgang Fedderken zeigten sich von den Lernplakaten der Schüler über die verschiedenen Möglichkeiten der Energiegewinnung beeindruckt. Ebenso waren sie vom
Interesse der Schülerinnen und Schüler am Thema und ihren Ideen zum Strom sparen begeistert. Die Vorschläge der Lernenden waren z.B. der bewusste Kauf energiesparsamer technischer Geräte und ihre
sparsame Benutzung, LED-Lampen, mehr Handarbeit in der Produktion und weniger Fernsehen und „zocken“. Zum sparsamen Heizen sammelten sie z.B. Temperatur drosseln, Stoßlüftung, Ventile
abschalten beim Öffnen der Fenster, eine Photovoltaikanlage installieren oder mit Holz heizen. Zum Energie sparen im Verkehr wurden die Überlegungen genannt, häufiger das Fahrrad anstelle des Autos
zu nutzen, Fahrgemeinschaften zu bilden, den öffentlichen Nahverkehr zu nutzen oder verstärkt auf E-Autos umzusteigen.
Die Schule selbst hat schon seit vielen Jahren ein Photovoltaikanlage und speist den Überschuss sogar ins Netz ein. Im Foyer der Schule können die Schüler den jeweiligen aktuellen Stand der
Stromerzeugung und die dadurch eingesparten CO²-Emissionen sehen.
Eine Arbeitsgruppe zum Thema Klimaschutz/Energiewende könnte eine aktuelle Bestandsaufnahme machen und weitere konkrete Ziele für die Schule entwickeln. Ideen gibt es viele, nun sollten Taten
folgen.
Die Berufsbildende Schule bedankt sich bei der Initiative Südpfalz-Energie e.V. für die interessanten und anregenden Vorträge.
Same procedure as every year
Wie in jedem Jahr haben wir beim 1. Stammtisch (24.01.2019) das Programm für dieses Jahr besprochen und festgelegt. Neben vielen Themen, die wir bei unseren Stammtischen bzw. in größeren Vortragsveranstaltungen behandeln wollen, stehen 2 Schwerpunkte im Fokus
Wir werden darüber hinaus auch einige interessante Exkursionen unternehmen.
Hier können Sie die aktuelle Version unseres Jahresprogrammes herunter laden. Noch nicht festgelegte Termine werden in weiteren Versionen konkretisiert und das Programm aktualisiert.
Wir freuen uns auf große Unterstützung und Teilnahme bei unseren Aktivitäten.
Unser Mitglied Michael Becker berichtete über die "Energiestrategie der Technologieregion Karlsruhe - Was hat die Südpfalz davon?".
Dabei konnte festgestellt werden, dass die Südpfalz noch erheblichen Nachholbedarf hat. Wir werden die Aktivitäten weiter verfolgen und Projekte vorschlagen.
Wolfgang Thiel, Vorsitzender
Michael Linder, stellvertr. Vorsitzender
24.04.2025 um 18:30 Uhr
Stammtisch in LD-Nußdorf: "Entwicklung der E-/Gas-/Wärmenetze bei der EnergieSüdwest"
Bundesnetzagentur
Fraunhofer ISE
SONNENSEITE | Franz Alt
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